Was ich gerade gelesen habe: Kinder in den Kulturen der Welt

Samstag, 29. Oktober 2011, 23:45
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Seit geraumer Zeit baue ich immer wieder kleine Websites zu Teilen meiner Spielwelt. Man neigt leicht dazu, immer wieder die gleichen Muster in solch ein Setting einzubauen. Wie viele Regierungsformen kann man sich ausdenken, die zu einer vorindustrialisierten Phantasie-Welt passen? Wie viele Frisuren und Trachten kann man sich ausdenken? Wie viele Kulturelle Eigenschaften, damit sich der eine Barbarenstamm vom anderen unterscheidet?

Glücklicherweise hat uns die wirkliche Welt unzählige Vorbilder geliefert, aus denen ein Weltenerfinder schöpfen kann. Und genau so, wie ich sicher bin, dass der Umgang mit der Sexualität sehr viel über eine Kultur und die in ihr lebenden Menschen aussagt, glaube ich auch, dass die Erziehung und der Umgang mit Kindern sehr viel über das gesamte Zusammenleben sagt.

Der Bildband Kinder in den Kulturen der Welt von Martine und Caroline Laffon, bei Gerstenberg erschienen, eröffnet einen Blick in die Kindheit in Asien, Afrika und Südamerika.

Das Buch ist aufgeteilt in Kapitel über das Esse, den Körperschmuck, den Platz in der Wohnstätte, die Schule und Initiationsriten, wobei keine bestimmte Kultur hervorgehoben oder überhaupt bewertet wird. Ob ein Kind Raupen, Reis oder das Mark eines Rinderfußes isst, spielt keine Rolle, sondern zeigt nur die Vielgestaltigkeit des menschlichen Lebens auf.

Man kann nicht genau sagen, ob der Text die Bilder erläutert oder ob es umgekehrt ist. Denn die Bilder von Kindern dreier Kontinente sind schön geschossen und gut ausgewählt, aber ohne die Texte, die selten mehr als eine halbe Seite ausmachen, wäre manchmal nicht deutlich, auf was man wirklich achten muß, um die Bedeutung des Bildes zu begreifen. Woher auch?

Alles in allem macht es Spaß in diesem Buch zu schmökern und die Bilder zu betrachten, aber es ist kein Lesebuch, dass man in einem Durchgang durchlesen sollte. Viel mehr sollte man sich zwischendurch auch mal besinnen und vielleicht seine Geographikenntnisse überprüfen, wenn ein Kind aus einem Land stammt, von dem man noch nie gehört hat.


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